von Eva Reisinger
Ich liege im Gras. Um mich herum Stille.
Ich spüre die zarten Halme auf meiner Haut, die gerade um diese Jahreszeit nach der Sonne verlangen. Die warmen Strahlen blenden mich und ich schließe die Augen. Der Duft von Löwenzahn steigt mir in die Nase. Plötzlich muss ich an letztes Jahr denken, als ich mit meiner Schwester zufrieden lachend auf ebenso einer Wiese gespielt habe. Die Erinnerung zaubert mir ein Lächeln ins Gesicht. Eine Ameise kitzelt mich mit ihren zarten kleinen Füßen am Arm. In der Nähe zwitschert ein Vogel ein Lied. Es erinnert mich an ein Stück, das ich einmal auf meiner Blockflöte gespielt habe…
Die Wolken ziehen über mir hinweg. Sie sehen aus wie weiche Wattebällchen. Ich nehme den Geruch einiger frischer, vor Kraft trotzender Blumen wahr, die sank des Zusammenspiels von Sonne und Regen wunderbar gedeihen. Ein Schmetterling mit hauchzarten Flügeln fliegt mir um die Nase. Vielleicht ist er ja gerade erst zu dem geworden, was er ist?
In der Ferne sehe ich die klitzekleinen Häuschen eines Dorfes. Wie klein und unbedeutend mir das jetzt alles erscheinen mag. Jetzt gibt es nur noch mich und diesen wundervollen Ort voller Kraft, der gerade jetzt wieder zum Leben erwacht.
Ich liege einfach nur da, die Wolken ziehen an mir vorbei und auch der Kreislauf der Natur setzt sich unentwegt fort. Ich spüre geradezu, wie alles nach diesem langen Winter wieder Kraft sammelt. Die Gräser tanzen sanft zu der Melodie des Windes. Eine Biene, vermutlich auf der Suche nach Blüten zum Bestäuben, schwirrt um mich herum. Wie wundervoll diese Welt doch ist. Solange es noch solche einzigartigen Wesen wie Bienen, Schmetterlinge oder Ameisen gibt, ist alles in Ordnung.
Ich könnte ewig so daliegen. Ich wünschte, die Zeit würde einfach stehenbleiben. Nur ich und dieser wundervolle Ort voller Leben und Magie. Für immer.
Eva Reisinger 4M // November 2024 // Unterstufe // Fiktion (Stimmungsschilderung)
